
Reben pflanzen
Im Frühjahr, je nach Witterung ab Mitte April bis Mitte Mai, werden die kleinen Weinpflanzen, sogenannte Pfropfreben gepflanzt.
Bevor ein neuer Weinberg angelegt werden kann, muss das Vorhaben streng geplant werden. Wichtige Planungsfaktoren sind beispielsweise die Erfassung des Standortes (Boden und Klima), die Wirtschaftsfläche (Größe und Topographie). Des Weiteren müssen die gesetzlichen Umweltauflagen beachtet werden sowie die Bewirtschaftung geklärt werden sowie die Rebsorte, Unterlage und Vermarktungsmethode geklärt werden. Nach der Vorgehensplanung folgt jedoch noch keine direkte Pflanzung der Pfropfreben, sondern die Gelände- und Bodenvorbereitungen. Ideale Bedingungen für eine Neuanlage weist eine Brache von 2 bis 3 Jahren nach der Rodung auf. Brachland mindert die Rebenmüdigkeit und bietet die fruchtbarsten Bodenverhältnisse. Während der Brachzeit der Flächen werden im ersten Schritt Saatgutmischungen wie z.B. Ölrettich, Gelbsenf, Phacelia und Luzerne eingesät. Danach erfolgen lockernde Maßnahmen wie z.B. mit einem Bagger oder einer Spatenmaschine. Kurz vor der Pflanzung wird das Pflanzfeld mit einer Kreiselegge (siehe Bild) vorbereitet. Je nach Zeilenbreite und Stockabstand werden auf einer Fläche von einem Hektar, zwischen 4000 und 4500 Reben gepflanzt und die Pfropfreben 24 Stunden vor der Pflanzung gewässert.
Für die Pflanzung gibt es unterschiedliche Methoden. Man unterscheidet zwischen der Handpflanzung und der Maschinenpflanzung:
Handpflanzung:
Hier wird im ersten Schritt die Parzelle „ausgezeilt“. D.h. es werden Zeilen- und Stockabstand exakt mit einem rechtwinkligen Rahmen bemessen.
Bei der Handpflanzung wird das Pflanzloch mit einem Spaten (spatentief) ausgehoben. Anschließend wird die Pfropfrebe gerade so tief hineingestellt, dass die Veredelungsstelle ca. 2-5cm über dem Boden bleibt. Danach wird die Rebe mit feiner Bodenerde zugedeckt und angedrückt, damit die Wurzeln guten Bodenschluss haben.
Maschinenpflanzung:
Die Rebpflanzung mit der Maschine erfolgt mithilfe modernster GPS-Technik. Hierbei müssen lediglich die Grenzsteine aufgenommen werden, die Vermessung des Bodens erfolgt mittels GPS-Daten. Dieses Verfahren macht die manuelle „Auszeilung“ der Parzelle (siehe Handpflanzung) überflüssig. Mit einem Schar wird die Pflanzfurche gezogen. Bei der Pflanzung der Pfropfreben ist die Handarbeit durch den Winzer zwar weiterhin notwendig, allerdings nur in geringem Maß. Die Pfropfreben werden händisch in ein elektronisch gesteuertes Greifersystem gelegt, welches sie in den gegrabenen Löchern platziert. Nachlaufend drücken schmale Eisenräder den Boden im Bereich der Pflanzfurche an, um den Wurzeln das „Anwachsen“ zu erleichtern.
Ein entscheidender Faktor, welche Methode zum Einsatz kommt ist der aufzuwendende Zeitbedarf. bei einer Handpflanzung liegt bei ca. 250 h/ha, bei der Maschinenpflanzung ca. 12 h/ha.
Ich freue mich euch bald von einem neuen Thema zu berichten.
Bis dahin,
Eure Luisa




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